GZ Logo

Der Verein „Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen rechts“ und die „Initiative für Erinnerungskultur – Stolpersteine in Rosenheim“ haben gemeinsam den Film „Die Stille schreit“ vorgeführt. Im Anschluss durften die Zuschauer dem Regisseur Josef Pröll Fragen stellen und er erzählte von seinem persönlichen Bezug zum Thema Judenverfolgung in Augsburg.
Viele Jahrzehnte ist der Holocaust in Deutschland nun her. Und dennoch prägt der Holocaust das Schicksal vieler Familien in Deutschland und weltweit nach wie vor. Josef Pröll stellt in seinem Film „Die Stille schreit“ die Schicksale von mehreren jüdischen Familien in Augsburg der NS-Zeit dar und bettet diese Lebensgeschichten insgesamt in das dortige NS-Geschehen ein. Mit eindrucksvollen Bildern und Originalaufnahmen wird im Film deutlich, wie die Vernichtungsmaschinerie des NS-Regimes die Augsburger Juden nicht verschonte. Die Fotos und Filmaufnahmen aus der NS-Zeit haben Pröll und sein Team in jahrelanger Arbeit in Archiven und von Privatpersonen gesammelt, berichtet er nach dem Film in der Fragerunde dem Publikum.
Zwei Dinge stechen in dem Film besonders hervor: Es geht immer wieder um das Eigentum der Juden, zum Beispiel darum, was mit dem Haus einer jüdischen Familie passiert und wie die Nazis die wertvollen Möbel und anderen Besitztümer untereinander verteilt haben. Dadurch wird deutlich und greifbar, was gemeint ist, wenn in den Geschichtsbüchern „Enteignung der Juden“ steht. Pröll geht in seinem Film sogar noch weiter und zeigt auf, dass auch die Mühen der Familien nach der NS-Zeit oft vergebens waren; sie erhielten ihre Besitztümer nicht zurück. Der zweite zentrale Aspekt des Films ist, dass Nachkommen der betroffenen jüdischen Familien zu Wort kommen. Für sie sind die Schrecken der NS-Diktatur immer allgegenwärtig: Sie haben ihre Angehörigen und ihren Besitz verloren.
Doch der Film zeigt nicht nur die Opfer, sondern auch Täter und Profiteure der „Arisierung“ und auch Interviews mit deren Nachkommen. Tom Nowotny meint: „Davon können wir auch für Rosenheim lernen und die damaligen Verantwortlichen für die Judenverfolgung klar benennen.“
„Als Zuschauer spürt man deutlich die Empathie und die Wut, die Herr Pröll als Regisseur in den Film eingebaut hat“, sagt Judith Schäfer, Vorsitzende des Vereins „Gesicht zeigen“. „Deswegen war es uns so wichtig, diesen Film zu zeigen: Die Auswirkungen dieser schrecklichen Zeit betreffen noch heute viele Menschen in Deutschland in Ausmaßen, die man sich immer wieder vergegenwärtigen sollte.“

Demokratie - Toleranz - Integration - Zivilcourage - Weltoffenheit!

Der Verein „Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen Rechts“ wurde 2000 in Rosenheim gegründet. Er ist ein Zusammenschluss von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus allen Bevölkerungsschichten, die sich für unsere offene Demokratie und die individuellen Rechte jedes Einzelnen einsetzen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und die Auseinandersetzung mit dem aufkommenden Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Deutschland und Europa. Der Verein ist überparteilich. Als einen Schwerpunkt unserer Arbeit sehen wir die Bildungsarbeit und die damit verbundene Erinnerungskultur. 

Der Verein agiert in seiner Arbeit absolut gewaltfrei und achtet auch darauf, dass Veranstaltungen, an denen er teilnimmt, gewaltfrei ablaufen.

Aktuelle Themen und Veranstaltungen:

Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen Rechts e. V. unter neuer Leitung

Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen Rechts e. V. unter neuer Leitung

21 Jahre war Angelika Graf, MdB a. D., Vorsitzende von Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen Rechts. Mit der Jahreshauptversammlung 2022 verabschiedete sich Graf als Vorsitzende und richtete in ihrem Rechenschaftsbericht den Blick auf die vergangenen 20 Jahre sowie auf die Zukunft des Vereins: „Die Anzahl der Mitglieder ist in den letzten 20 Jahren deutlich gewachsen, und die Diskussionen über den Kampf gegen Rechts haben sich verändert. Ich bin sicher, dass der neue Vorstand mit Fantasie und Kreativität neue Themen aufgreifen wird.“
Zur neuen Vorsitzenden wurde Judith Schäfer gewählt, ihre Stellvertreterin ist Ricarda Krüger. Der bisherige Stellvertreter Karl-Heinz Brauner wie auch Angelika Graf sind jetzt Beisitzer bzw. Beisitzerin im Vorstand.
„Ich freue mich als stellvertretende Vorsitzende in Zukunft neue Veranstaltungen und Projekte voran treiben zu können. Es ist mir schon immer eine Selbstverständlichkeit, mich gegen jede Art von Rassismus und Faschismus zu stellen. Wir müssen die Aufklärung und die Sensibilisierung für diese Themen weiterhin intensiv in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen“, machte Krüger deutlich.
„Die Pandemie hat auch Facetten von Rechts aufgezeigt – Spaziergänger und Spaziergängerinnen, Querdenker und Querdenkerinnen sowie die ewig Gestrigen. Es gilt, klar und geschlossen dem Motto des Vereins zu folgen und dagegen ‚Gesicht zu zeigen‘. Mit dem neu gewählten Team bündeln sich bewährte und neue Kräfte, die sich dieser Aufgabe stellen“, so die neue Vorsitzende Schäfer.

weiter lesen...


20+2 Jubiläumsfeier

20+2 Jubiläumsfeier

Die „20 + 2“ – Jubiläumsfeier  am Sonntag, den 30. April 2023, in der Rosenheimer Bürgerstiftung,  war ein voller Erfolg und hat die Erwartungen der Veranstalter weit übertroffen.

Um 10.30 Uhr startete das Programm mit einem Willkommensempfang im Freien, bei dem alle Besucherinnen und Besucher mit einem Erfrischungsgetränk begrüßt wurden. Als es danach in den Veranstaltungssaal ging, wurde schnell klar, dass wegen des großen Andrangs nachgestuhl werden musste.

Die Vereinsvorsitzende Judith Schäfer begrüßte dann die Gäste, insbesondere ihre Vorgängerin Angelika Graf und MdB a.D. Volker Beck, der eingeladen worden war, um eine Laudatio für Angelika Graf zu halten. Des weiteren stellte Judith Schäfer die Mitglieder des aktuellen Vereinsvorstands vor und bedankte sich für die bisher geleistete Arbeit.

Dann wurde die langjährige Vereinsvorsitzende Angelika Graf, MdB a.D. für ihre Leistungen geehrt. Ihr ehemaliger Kollege im Bundestag, Volker Beck, erwähnte in seiner Laudatio die gute Zusammenarbeit mit Angelika Graf, insbesondere im Ausschuss für Menschenrechte und würdigte ihr Engagement in einer Reihe von Organisationen auch nach ihrer Zeit als Abgeordnete und eben auch beim Verein "Gesicht Zeigen - Rosenheimer Bündnis gegen Rechts", bei dessen Gründung sie maßgeblich beteiligt war.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Duo Maria Hafner & Tuby Tuesday mit ihren originellen Gesangsdarbietungen

Um einen Eindruck vom Verlauf der Veranstaltung zu bekommen, bitte auf folgendes Video klicken.

weiter lesen...


Causa Aiwanger: Ein „weiter so“ darf es nicht geben!

Causa Aiwanger: Ein „weiter so“ darf es nicht geben!

Hubert Aiwanger, stellvertretender bayerischer Ministerpräsident, wird im Amt bleiben. So hat es Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident, entschieden.
Ja, es steht beim Sachverhalt Aussage gegen Aussage – Hubert Aiwanger dementiert, das widerwärtige Pamphlet in seiner Schulzeit verfasst zu haben. Nachweisen, wer es wirklich war, kann man heute nicht mehr. Die Zeugenaussagen sind widersprüchlich. Dass die Schriftstücke in seiner Tasche waren, ist jedoch unbestritten. Und wie es Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, so treffend formulierte: „Nichts fliegt von selbst in eine Tasche“.
Erschreckend an der Causa Aiwanger ist der Umgang von Hubert Aiwanger mit der deutschen Geschichte sowie seine Polemik als solche. Seine populistischen Redeschwalle, die auf der Erdinger Demo den erschreckenden Höhenpunkt fanden, zeigen deutlich: Die Grenzen, die ein Politiker ziehen sollte, sind ihm unbekannt und eines Ministers unwürdig.
Seine Reaktionen und Entschuldigungen nach der Veröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung weisen in dieselbe Richtung: Statt einer aufrechten Distanzierung kam immer wieder der Fingerzeig auf Medien und seine ehemalige Schule. „Hexenjagd“, so nennt es Aiwanger. Man fühlt sich an die Wortwahl des Ex-Präsidenten Trump erinnert. Sie schwimmt mit in der rechtspopulistischen Suppe, die der Gesellschaft scheinbar immer wirkungsvoller eingeflößt wird. Das zeigen auch die Bierzeltauftritte in den letzten Tagen. Die „Fans“ wollen offensichtlich nicht verstehen, was der Unterschied zwischen einem Schülerstreich und dem rechtsextremistischen Flugblatt ist, das Herr Aiwanger in der Tasche hatte. Der Schritt von ihm zur AfD ist nicht weit.
Herr Söder war offensichtlich der Ansicht, es wäre das kleinere Übel, Herrn Aiwanger als stellvertretenden Ministerpräsidenten zu behalten. Das wird sich noch als fataler Irrtum herausstellen! Denn, wer ist voraussichtlich der Gewinner der Affäre?

weiter lesen...

Unterseiten Gesicht Zeigen Vorlage

JETZT MITGLIED WERDEN & GESICHT ZEIGEN!


Wir freuen uns ebenfalls über Einzelspenden auf folgendes Konto des Vereins:

Volksbank Raiffeisenbank Mangfalltal-Rosenheim
IBAN: DE51 7116 0000 0000 1434 72

Hier geht´s zum Beitrittsformular